Orden des Phönix
  Dementor
 





Dementoren
gehören zu den übelsten magischen Wesen, die es gibt. Sie entstehen, ohne sich zu paaren. Auf dem Nährboden des Verfalls gedeihen sie wie Pilze. Wie ihr Name sagt, entziehen sie ihren Opfern alle mentalen Empfindungen. In der magischen Gesellschaft sind sie sehr gefürchtet. Trotzdem oder gerade deswegen werden sie schon seit langem vom britischen Zaubereiministerium beauftragt, das Zauberergefängnis Askaban zu führen. Allein ihre Anwesenheit macht es für magische Menschen zu einem besonders schrecklichen Ort. Außerhalb von Askaban sind Dementoren auf Befehl des Ministeriums tätig, wenn Gefangene bzw. Untersuchungsgefangene zu Gerichtsverhandlungen gebracht werden. Auch zu speziell angeordneten Wachdiensten werden sie gelegentlich herangezogen.

Die großen, ganz in einen schwarzen Kapuzenmantel gehüllten Gestalten der Dementoren wirken unheimlich. Wenn sie ohne Schrittgeräusche herangleiten, verbreiten sie eine klamme Kälte um sich, und alles wird düster. Gelegentlich kommt unter dem Mantel eine ihrer fahlen, schleimigen Hände zum Vorschein. Normalerweise sind die Hände wie die Gesichter der Dementoren aber ganz vom Mantel verdeckt. Die Kapuzen der Mäntel verhüllen auch den Schlund, mit dem die Dementoren gierig rasselnd einatmen. Dabei holen sie nicht nur Luft, sondern entziehen gleichzeitig magischen und nicht-magischen Menschen in ihrer Nähe alle glücklichen Erinnerungen. Ihren Opfern bleiben dann nur schreckliche und quälende Gedanken und Erfahrungen. Sie werden depressiv, verlieren ihre Kräfte und ihren Lebensmut. Beispielsweise erlebt Harry Potter bei Dementorenangriffen immer wieder den Tod seiner Eltern.

                                 

Etwas "schlimmeres als der Tod" droht, wenn Dementoren ihre Kapuzen tatsächlich einmal lüften, weil sie dann jemanden "küssen" wollen. Sie saugen ihrem Opfer dabei durch den Mund die Seele aus, so dass nur noch ein leerer aber funktionsfähiger Körper ohne Persönlichkeit, Erfahrungen und Gefühle übrigbleibt.

Harry ist einem solchen "Kuss" nur äußerst knapp entkommen und hat deshalb gesehen, was sonst nur die aussageunfähigen Opfer eines Dementoren-Kusses je kennengelernt haben: Die leeren menschenunähnlichen Gesichter hinter den Kapuzen. Wo eigentlich Augen hingehören, haben Dementoren lediglich schorfige Stellen. Deswegen sehen sie ihre Umgebung auch nicht, sondern erfühlen das, worauf sie aus sind - sie wittern, wie viel Glück und Kraft die Menschen in ihrer Nähe für sie zu bieten haben.

Nur magische Menschen können Dementoren wirklich sehen. Für Squibs sind sie im Gegensatz zu Geistern und vielen anderen magischen Wesen nicht sichtbar. Die Auswirkungen ihrer Gegenwart spüren jedoch auch Squibs und selbst Muggel. Die Zeugenaussage von Arabella Figg, einer Squib, über den Dementorenangriff auf Harry bestätigt dies: Sie konnte optische Details des Vorfalls nicht richtig wiedergeben, aber genau beschreiben, welche Empfindungen die Dementoren bei ihr ausgelöst haben.

Dass Dementoren ihre Umgebung nicht optisch kontrollieren, konnte Sirius nutzen, um in seiner Animagusgestalt unbemerkt an ihnen vorbeizuschlüpfen und aus Askaban zu fliehen. Mit dem ministeriellen Auftrag, ihn wieder aufzuspüren und durch einen Kuss unschädlich zu machen, sind deshalb mehrere hundert Dementoren während Harrys drittem Schuljahr in der Umgebung von Hogwarts stationiert worden. Als erbitterter Gegner von Dementoren und dem, was sie anrichten können, hat Dumbledore damals nicht gestattet, dass sie auch ins Schlossgebäude oder zu Schulveranstaltungen wie Quidditchspielen kamen. Angelockt durch die vielen Gefühle dort, haben die Dementoren aber Dumbledores Verbot mehrfach missachtet. Harry hat deshalb bereits als 13jähriger den einzigen Zauber, der sie vertreibt, den schwierigen Patronus-Zauber erlernt.

Anders als das Zaubereiministerium findet Dumbledore es gefährlich, die verurteilten Todesser und andere Schwerverbrecher ausgerechnet diesen gewalttätigen Geschöpfen anzuvertrauen. Seine Warnungen und Einwände gegen den Einsatz von Dementoren zur Bewachung Gefangener werden bestätigt, als Voldemort zurückkehrt. Die Dementoren schließen sich ihm an, da er ihnen ein "besseres" (d.h. menschenverachtenderes) Betätigungsfeld anbieten kann als das Zaubereiministerium.

Bereits unmittelbar nach dem Ende von Harrys fünftem Schuljahr wird deutlich, dass die Dementoren nicht mehr auf ihrer abgelegenen Gefängnisinsel sind, sondern im ganzen Land. Der klamme Nebel, der ihre Nähe anzeigt, verbreitet überall eine unangenehme feuchte Kälte, die für die Sommerzeit völlig untypisch ist. Er verrät, dass die Dementoren brüten. Auch ohne diese Ursache zu kennen, ergreift Land auf, Land ab selbst Muggel eine gedrückte und hoffnungslose Stimmung.


Informationen aus Band 7


Bei der Verfolgung der Opfer von Voldemorts Schreckensregime werden seit Sommer 1997 allenthalben Dementoren eingesetzt:

  • Sie bewachen und demoralisieren Muggelgeborene, die ihren Prozess im Zaubereiministerium erwarten (HP VII/13).
  • Sie patroullieren in den Straßen von Hogsmeade und sollen dort Harry aus seinem Versteck treiben (HP VII/31).
  • Sie halten Wache am Rand des Verbotenen Walds und nähern sich immer wieder bedrohlich dem Schlossgebäude (HP VII/32, 34).
  • Wie eine Aussage von Joanne K. Rowling bestätigt, sorgt Kingsley Shacklebolt später als Zaubereiminister dafür, dass Dementoren nicht mehr vom Ministerium gegen Menschen eingesetzt werden
 
   
 
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