Fenrir Greyback wirkt schon auf den ersten Blick furchterregend. Seine Gestalt ist so groß, dass sie fast den Zaubererumhang sprengt. Seine dreckstarrenden Hände mit den langen, gelblichen Fingernägeln sind bedrohlich. Seine grauen Haare sind verfilzt. Er stinkt nach Schweiß, Dreck und Blut. Wenn er den Mund öffnet, werden seine spitzen Wolfszähne sichtbar und in seinen Augen liegt ein gieriger Ausdruck. Auch seine tiefe, heisere Stimme erinnert an Wolfsgeheul.
Fenrir ist ein Werwolf, aber er leidet nicht unter seinen Zwangsverwandlungen, sondern hat die Natur eines grausamen Wolfes angenommen. Es genügt ihm nicht, nur einmal im Monat, nämlich bei Vollmond, und in seiner Wolfsgestalt Menschen zu erbeuten. Über die Jahre hat seine Gier nach Menschenfleisch derart zugenommen, dass er selbst dann über Menschen herfällt, wenn er nicht verwandelt ist.
Fenrir Greyback hat Remus Lupin gebissen und damit zum Werwolf gemacht. In seiner Menschengestalt hat Greyback genüsslich das Gesicht von Bill Weasley zerfleischt. Noch Blut triefend will er sich an Dumbledores Angst ergötzen, als er ihm seine Gelüste auf das junge, zarte Fleisch der Schüler in Hogwarts beschreibt (HP VI/27).
Der bösartige Fenrir Greyback gehörte schon früher zu Voldemorts Anhängern. Aufgrund seiner blutrünstigen Art, die er bei mörderischen Überfällen auslebt, reicht es den Todessern oft, ihren Opfern lediglich mit ihm zu drohen, um ihr Ziel zu erreichen. Selbst Sympathisanten schwarzer Magie wie Mr Borgin geraten in Panik, wenn ein "Besuch" von Fenrir Greyback angedroht wird. Greyback nutzt seine Macht unter den Werwölfen, um weitere Todesser zu rekrutieren. Schwer ist dies nicht, denn Werwölfe haben in der magischen Gesellschaft nichts zu verlieren und sind deshalb offen für Voldemorts Versprechungen.
Schon der Name Fenrir verrät seine grausame Wolfsnatur: er erinnert an den schrecklichen Fenriswolf der nordischen Sagen.
Informationen aus Band 7
Wie die Geschehnisse nach Voldemorts Aufstieg im Sommer 1997 deutlich zeigen, werden Werwölfe auch in Todesserkreisen diffamiert und als minderwertig angesehen (HP VII/1). Fenrir Greyback ist also kein richtiges Mitglied in ihrer Runde, wird aber gern genutzt, um andere mit ihm zu bedrohen und unter Druck zu setzen. Er ist berechtigt einen Todesserumhang zu tragen, ist aber nicht wie für Todesser üblich, mit dem dunklen Mal auf dem linken Unterarm gekennzeichnet.
Fenrir Greyback selbst geht es nicht wie anderen Todessern um die Anerkennung Voldemorts, sondern ausschließlich um den größtmöglichen Vorteil, den er aus Todesser-Aktionen für sich selbst ziehen kann. So sucht Greyback als Kopfgeldjäger das Land nach Unerwünschten ab, um sie gegen entsprechenden Lohn an das von Voldemort kontrollierte Zaubereiministerium auszuliefern.
Schon bei seiner Beurteilung der menschlichen Beute prüft er neben der zu erwartenden Prämie immer auch, ob persönliche Leckerbissen für ihn dabei sind. Als er bei einem dieser Beutezüge auf Harry und seine Freunde stößt, scheint es ihn lukrativer, sie direkt zum Anwesen der Malfoys zu bringen. Die rassistische Diskriminierung von Hermine als Schlammblut lässt ihn gierig darauf hoffen, dass er ihr zartes Fleisch zum Zerfleischen kriegt, auch wenn er sie aushändigt (HP VII/23).
Entsprechend seiner Vorliebe für das zarte Fleisch junger Hexen greift Greyback während der Schlacht von Hogwarts Lavender Brown an, wird aber von Professor Trelawney aufgehalten, die ihm eine Kristallkugel auf den Kopf wirft. Endgültig besiegt wird der Werwolf schließlich von Neville Longbottom und Ron Weasley. Wie die Beiden ihn magisch kampfunfähig machen ist nicht bekannt (HP VII/32 und HP VII/36).